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Darf eine Kriegssituation als Like- und Reichweiten-Turbo missbraucht werden?

Ich sage: NEIN!

 

Themen wie Krieg, Leid und Angst sind in sich schon ernst und schlimm genug. Sie schamlos für Marketingzwecke und zur Erhöhung der Reichweite zu nutzen, stellt für mich einen schamlosen Missbrauch dar .. der Situation und der Leserschaft.

Die Lage in der Ukraine spitzt sich zu. So auch das Geschehen in den Medien, respektive den sozialen Medien. Noch nie zuvor gab es so viel Social-Media-Propaganda zu einem Konflikt wie jetzt. 

 

JA, es ist sehr schön zu sehen, wie viel Solidarität und Mitgefühl sich verbreitet. Und ja, es ist natürlich auch gut, dass die Öffentlichkeit mitbekommt, was da passiert.

 

 

Es ist nicht so schön, dass unser aller Newsfeeds voll von Raketenangriffen, Explosionen, leidenden Menschen und zerstörten Landschaften sind. Und leider hat es auch gar nicht lange gedauert, bis sich schließlich auch die ersten Fake-News verbreiten. 

 

 

Die beste PR ist die, die mitten in’s Herz trifft (???) 

 

Was könnte uns mehr berühren als ein solches schreckliches Disaster, das so kurz vor unserer Haustür passiert? Natürlich trifft das mitten in's Herz - aber sowas von, oder? Wir sind fassungslos, betroffen, das Leid der Betroffenen macht uns traurig und wir fühlen uns hilflos. Und damit wir uns nicht mehr ganz so tatenlos fühlen, interagieren wir zu dem Thema in den sozialen Medien. Äußern unsere Fassungslosigkeit, bekunden unser Mitgefühl und dies oft indem wir andere Beiträge teilen oder kommentieren ...

 

Inhalte, die tiefstes Mitgefühl, Fassungslosigkeit und Wut erzeugen werden gerne & fleißig aus Solidarität und Mitgefühl geliked und auch geteilt. Genau das wissen natürlich PR-, Medien- und Marketingexperten auch ;) 

 

Also springen wir doch gleich mal auf diesen "Krieg&Leid-Zug" auf und nutzen die so schmerzvollen Themen „Krieg und Leid“ für unser Marketing … schließlich gibt das ordentlich Klicks, Kommentare, Reposts und das wiederum führt zu enormen Reichweiten, die man mit "normalen" Inhalten kaum erreichen könnte. 

 

Die Betroffenheit und das Mitgefühl der Userinnen und User zu missbrauchen ist berechnend, entwürdigend und noch dazu gefährlich! Denn jeder Beitrag, der Leid und Schmerz zeigt, erzeugt wiederun auch Leid, Schmerz und Angst bei den Lesern! Deswegen nenne ich es Missbrauch!  

 

Das Schlimmste ist jedoch, dass sich Userinnen und User dem kaum entziehen können, es sei denn sie schalten alle Medien ab. Das sie dazu kaum bereit sind, ist den Herausgebern natürlich ebenfalls klar (und den Plattformen natürlich auch).

 

 

Und als wäre das irgendwie nicht alles schon schlimm genug, kommt noch erschwerend hinzu, dass dies auch ein wunderbarer Enzündungsherd für Fake-News ist. 

 

Denn: Längst nicht alles, was veröffentlicht wird, entspricht der Realität .. auch wenn es noch so "echt" aussieht.

 

 

Inhalte verbreiten sich heutzutage so rasend schnell. So schnell, dass eine Überprüfung der Authentizität zeitnahe fast unmöglich erscheint. Und doch konnten schon einige von den Plattformen entfernt werden, die nachweislich falsch, aus dem Zusammenhang gerissen, manipuliert oder schlichtweg ausgedacht sind. 

 

 

2 Beispiele:  

Lt. Journalistin Esther Chan (Ex-Faktencheckerin bei AFP, dem größten Fact-Checking-Netzwerk) tauchten die ersten Fake-News schon 1 Stunde nach Putins Rede auf. Ein Foto von Kampfjets, das von einer Flugshow aus 2020 stammt .. und natürlich NICHT mit der Ukraine im Zusammenhang steht. Der Beitrag hatte alleine bei Twitter eine Reichweite von 200.000 Views.  

Ein weiteres Beispiel ist ein TikTok Beitrag, der einen Militärfallschirmspringer zeigt, der sich selbst beim Absprung filmt. Er ging viral und hatte 20 Millionen Views! Es stellte sich heraus, dass das Video aus 2016 stammt und wurde gesperrt. 


Es ist für uns als Leser schier unmöglich, selbst zu erkennen, was tatsächlich wahr ist und was nicht.

Fakt ist: Social Media ist nicht die beste Quelle, um verlässliche Informationen zu erhalten.

 

 

Hier sind 7 Tipps, wie Du mit Kriegs-News auf Social Media umgehen kannst bzw. solltest 

 

  1. Lies die Inhalte mit Bedacht. Wenn Dich ein Foto oder Video anspricht, lies unbedingt auch die Caption, also den Text dazu.

  2. Glaube und Teile nicht wahllos alles, was in Deinem Newsfeed erscheint

  3. Auf Beiträge, über die Du Dich ärgerst, solltest Du gar nicht reagieren. Jeder Klick auf so einen Beitrag erhöht dessen Reichweite. Sprich damit hilfst Du bei der Vebreitung dessen, was Dich ärgert.

  4. Check die Quelle bevor Du teilst! Von wem stammt der Ursprungsbeitrag? Kenne ich den Urheber? Ist er verlässlich? Wenn Du ihn nicht kennst, scroll weiter oder wirf einen Blick auf die Website des Urhebers.

  5. Sei auch kritisch mit Beiträgen, die in Deinem Freundeskreis geteilt werden. Ich weiß, oft vertraut man darauf, dass die Freunde das zuvor schon gechecked haben, dies jedoch ist selten der Fall.

  6. Um zu verhindern, dass es automatisierte Inhalte von Bots und Trollen sind, schau Dir das Profil genauer an. Wenn es erst vor ein paar Tagen eröffnet wurde und ausschließlich solche Inhalte zu finden sind, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass es sich um automatisierte, manipulierte Beiträge handelt.

  7. Besteht nun der Verdacht, dass es eine Fake-Meldung ist, solltest Du den Beitrag nicht teilen. Um dies zu unterbinden, solltest Du Dir 1 Minute Zeit nehmen und den Beitrag beim entsprechenden Kanal als Fake melden.

 

 

 Was auch immer sich die Menschen und/oder Firmen bei der Verwendung von Kriegsinhalten für ihre PR oder persönliche Sichtbarkeit denken … ich finde, Nachrichten mit Kriegsinhalten sollten den Nachrichtenagenturen vorbehalten bleiben. Nur aus Geltungsbedürfnis oder Gier nach Reichweite heraus, sollte man weder wahre und schon gar nicht unwahre Nachrichten verbreiten.

 

Ich hoffe auf eine kollektive Besserung und Besinnung darauf, dass wir Menschen besonders in solchen Situationen mal nicht an Profit, Performance und Macht, sondern vielmehr an Mitgefühl und Liebe denken 🙏

 

 

 

Last but not least muss ich hier noch etwas loswerden - gerichtet an all‘ diejenigen, die diese Lage schamlos für sich zum Leidwesen der Leser ausnützen:

 

  • Pfui! An alle, die diese schreckliche Sache als Like- und Reichweitejäger betrachten!
  • Pfui! An alle, die aus irgendeinem Geltungsbedürfnis heraus Fakes und schreckliche, unmenschliche und unwürdige Inhalte veröffentlichen!
  • Pfui! An alle, denen nichts Besseres einfällt, als auch aus dieser Situation nur an ihren Profit zu denken.

 

Das musste mal raus …

 

 

In diesem Sinne, liebste herzliche Grüße

 

Deine Hedda Stroh - Social Media Beraterin mit 💛


•------»⁣⁣⁣⁣ Falls Du mich noch nicht kennst:


Ich bin Hedda Stroh, 50 Jahre alt, Social Media und Marketing-Expertin mit Herz und Verstand. Ich zeige Dir, wie Du die sozialen Medien geschickt für Dich nutzt, um sichtbarer zu werden und Dir oder Deinem Unternehmen eine Marke und einen guten Ruf in den online Medien aufzubauen. ⁣⁣⁣⁣⁣⁣

⁣⁣⁣⁣⁣

Mehr über mich findest Du hier: www.heddastroh-socialmedia.de 


Hallo! Schön, dass du den Weg zu meinem "Social Media! BLOG" gefunden hast. Ich bin Hedda Stroh, zertifizierte Social Media Managerin und Sichtbarkeits-Expertin. Wenn du mehr über mich erfahren möchtest, dann bitte hier entlang.  Hast Du Fragen? Hier geht´s zum Kontaktformular.

 

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